Diese 4 Faktoren über die Gewindelänge sollten Sie kennen!
Gewinde verbinden. Dabei sollen die Verbindungen so angelegt sein, dass die Gewinde nicht in den Gewindegängen abscheren und ausreißen können (Abstreifen des Gewindes). Die nutzbare Gewindelänge sollte deshalb so lang wie nötig ausgelegt werden, aber so kurz wie möglich, um unnötige Komplikationen bei der Erstellung und somit unnötige Kosten zu vermeiden. Aber was ist die brauchbare Gewindelänge, um eine ausreichende Einschraubtiefe zu erreichen und wie ermittelt man sichere Werte?
Anschnittlänge bei der Gewindelänge
Bei der Auswahl der richtigen Gewindebohrung (Kernlochbohrung) sollten Sie die Anschnittlänge berücksichtigen. Auf der Skizze ist der Bereich rot markiert. Diesen Bereich müssen Sie bei einer Sacklochbohrung (SaLo) von der nutzbaren Gewindelänge abziehen. Sicherheitshalber sollte beim Gewindebeginn auch beachtet werden, dass der Bolzen nicht sofort im Muttergewinde greift. Diesen Bereich haben wir blau markiert. Die nutzbare Länge sollte bei der Hälfte des ersten voll nutzbaren Gewindegangs beginnen (0,5 x p).
Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um eine ausreichende Einschraubtiefe zu erreichen.
Einschraubtiefe bei Gewinden
Die tatsächliche Einschraubtiefe für ein gegebenes Nennmaß wird von der Festigkeitsklasse der Schraube und von der Scherfestigkeit des Innengewindewerkstoffs bestimmt.
Das Ingenieurbüro Andreas Hanke hat ein überzeugendes Tabellenwerk entwickelt nach der VDI Richtlinie 2230. Dort können Sie die Einschraubtiefen leicht ermitteln. Wir empfehlen auch den Online-Rechner zur Ermittlung der Einschraubtiefe aus dem gleichen Hause. Das ist ein sehr nützliches Werkzeug, um die Lücke zu schließen, die die DIN Norm (zur Zeit) noch lässt.
Zu kurze und zu lange Gewinde
Trotz der Vorgabe genauer Einschraubtiefen kommt es in der Gewindeherstellung immer wieder dazu, dass die Gewinde zu kurz oder zu lang sind. Das kann verschiedene Ursachen haben. Da viele Gewindeverbindungen eine hohe Sicherheitsrelevanz haben, ist es nötig in der Qualitätssicherung ein verlässliches Werkzeug zur Verfügung zu stellen, um die Einschraubtiefen hinreichend sicher zu messen und zu kontrollieren. Der Messgerätehersteller Cordt in Eschweiler bietet dafür eine Lösung an: Das Einschraubtiefen-Prüfgerät Cordicheck. Die Eschweiler haben einen herkömmlichen Grenzlehrdorn mit einer zusätzlichen Skala versehen. Die Nullstellung der Tiefenmarkierung steht dabei auf der Mitte des ersten vollen Gewindegangs.
Fazit:
Sicherheitsrelevante Verbindungen benötigen klar definierte Einschraubtiefen. Natürlich können Sie die Einschraubtiefen mit Schieblehre und einem normalen Lehrdorn oder einer Schraube messen. Das geht aber zu Lasten der Genauigkeit.
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