Bei der Auswahl des richtigen Gewindebohrers spielt neben der Materialart auch die Bohrungsart eine wichtige Rolle. Zwei Merkmale bestimmen die Kernlochart: die Lochtiefe und die Art des Loches (Durchgangsloch oder Sackloch).
Die Lochart wird meistens durch die technische Gestaltung der Gewindeumgebung bestimmt und ist in der Regel nicht veränderbar. Grundsätzlich gilt bei einem Durchgangsloch, dass die Späne nach unten abgeführt werden können. Hier bietet sich ein Schälanschnitt an. Beim Sackloch müssen die Späne nach oben abgeführt werden. Dabei hat sich die Ausprägung einer Spiralnute bewährt. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Nuten bei Gewindebohrern.
Der Unterschied zwischen
Durchgangsloch und Sackloch
Was ist eigentlich ein Durchgangsloch? Was ist ein Sackloch? Was ist der Unterschied zwischen Durchgangsloch und Sackloch? Auf was muss ich beim Schneiden eines Sacklochs achten? Wir liefern Ihnen Antworten und geben eine Übersicht.
Beim Schneiden eines Innengewindes muss zunächst ein Kernloch mit einem Spiralbohrer vorgebohrt werden (Mehr Infos zum Kernloch hier!). Beim Kernlochbohren unterscheidet man zwischen einem Durchgangsloch und einem Sackloch.
Was ist ein Durchgangsloch? Was ist ein Sackloch?
Als Durchgangsloch wird eine Bohrung bezeichnet die durch das gesamte Werkstück durchgeht. Wohingegen beim Sackloch eine Bohrung nicht durch das komplette Werkstück hindurchgeht. Das Sackloch hat immer nur eine bestimmte Tiefe. Das untenstehende Bild zeigt Ihnen im Querschnitt, sowohl ein Durchgangsloch (Dulo) als auch ein Sackloch (SaLo):
Kernlöcher im Querschnitt: Durchgangsloch (Dulo) und Sackloch (SaLo)
Je nachdem für welche Kernlochbohrung man sich entscheidet, benötigt man unterschiedliche Gewindebohrer. Da die Spanabfuhr entweder oberhalb oder unterhalb der Bohrung erfolgen muss um das Gewinde sauber schneiden zu können.
Unterschiedliche Gewindebohrer für unterschiedliche Bohrungen
Der linke Maschinengewindebohrer besitzt eine gerade Nute und hat einen Schälanschnitt (Mehr zur Nutenform von Gewindebohrern). Dieser Maschinengewindebohrer eignet sich auschließlich für Durchgangslöcher, da die Späne unterhalb der Bohrung ausgeworfen werden. Logischerweise kann so ein Gewindebohrer nicht für Sacklöcher verwendet werden. Die Späne würden das Sackloch verstopfen und ein sauberes Schneiden unmöglich machen. Im schlimmsten Fall könnte das Gewinde großen Schaden nehmen und der Gewindebohrer abbrechen.
Deshalb empfiehlt man, bei der Bohrung von Sacklöchern, auf einen Maschinengewindebohrer zurück zugreigfen, der eine rechtsgedrallte Spiralnut besitzt und wo die Spanabfuhr deshalb oberhalb der Bohrung erfolgt. Zudem sollte das Kernloch bei Sacklöchern um die Anschnittlänge tiefer als das gewünschte Gewinde vorgebohrt werden.
Kernlöcher im Querschnitt: Bohrung eines Durchgangsloch (Dulo) mit einen gerade genuteten Maschinengewindebohrer und Schälanschnitt
Kernlöcher im Querschnitt: Bohrung eines Sackloch (SaLo) mit einem rechtsgedrallten Spiralgewindebohrer
Hilfreiches und Wissenswertes über das Kernlochbohren
Bevor Sie ein Innengewinde schneiden können, müssen Sie ein Kernloch bohren. Als Kernloch bezeichnet man die Bohrung, in die ein Innengewinde geschnitten wird. Das Kernloch wird mit Hilfe eines Spiralbohrers gebohrt. In diesem Zusammenhang verwendete Synonyme zum Spiralbohrer sind Kernlochbohrer oder auch Kernlochspiralbohrer.