Trapezgewinde an der Spindel

Im heutigen Blogbeitrag möchten wir genau das Trapezgewinde betrachten. Was ist ein Trapezgewinde? Was ist eine Trapezgewindespindel? Warum werden Trapezgewinde meist als Bewegungsgewinde verwendet? Welche Herstellverfahren sind beim Trapezgewinde üblich? Wie lauten die Kernlochmaße für das Trapezgewinde? Viel Spaß bei der Lektüre!

Trapezgewinde an einer Brücke

Was ist eine Trapezgewindespindel?

Trapezgewinde-Spindeln werden zum manuellen und motorischen Antrieb benötigt, um rotierende Bewegungen in lineare zu verwandeln.

 

Was ist ein Trapezgewinde?

Das Trapezgewinde hat -wie der Name vermuten lässt- ein gleichschenkliges, trapezförmiges Gewindegangprofil.

Gewindeschneider und Schneideisen mit Trapezgewinde tragen den Kennbuchstaben Tr. Der Flankenwinkel beim Trapezgewinde beträgt 30 Grad. Das Trapezgewinde ist nach DIN 103 und ISO 2901/2903 genormt.

Warum werden Trapezgewinde meist als Bewegungsgewinde verwendet?

Trapezgewinde werden vorzugsweise als Bewegungsgewinde eingesetzt, weil diese hohen, axialen Kräften standhalten. Das liegt daran, dass die Gewindegänge breiter sind, sowie die Steigung größer.

Das Trapezgewinde wird aufgrund dessen in unterschiedlichen Bereichen verwendet. Unter anderem bei Leit- und Zugspindeldrehmaschinen. Doch auch bei Schraubstöcken, Schraubzwingen und Winkelspannern.

Herstellverfahren bei Trapezgewindespindeln

Im Herstellungsverfahren wird unter anderem zwischen gerollter und gewirbelter Ausführung unterschieden. Das gerollte Herstellungsverfahren erfolgt durch Kaltumformung und ist spanlos.

Die gerollte Ausführung hat gegenüber der gewirbelten Ausführung den Vorteil, dass sie verschleißfester und robuster ist. Zudem ist die Flankenoberfläche glatter.

Bei gewirbelten Gewindespindeln handelt es sich um ein spanendes Verfahren, dass beim Fertigen eine raue Oberfläche hinterlässt.

Weitere Informationen zur Gewindeherstellung finden Sie in unserem Blogbeitrag: Methoden zur Herstellung von Gewinden.


Wussten Sie schon?

Historische Anekdote zum Trapezgewinde-Antrieb:

Das Trapezgewinde ist als Antriebskraft seit Jahrhunderten gebräuchlich. Aufzeichnungen belegen, dass in Deutschland bereits 1903 erste Filterpressen in der Brauerei verwendet wurden (vgl. Teich 2000, S. 259)

Beim Bierbrauen oder bei der Herstellung von Wein wurde eine sogenannte Filterpresse oder auch Rahmenfilterpresse zur Klärung benutzt.

Die Platten dieses Filters wurden mit einem handbetriebenen Trapezgewinde-Spindel gegeneinander geschoben. Anschließend strömte das Bier durch die Platten hindurch. Die Tücher zwischen den Platten sorgten dafür, dass das Bier geklärt wurde.

Trapezgewinde Spindel an einer historischen Rahmenfilterpresse für die Brauerei

Kernlochmaße für das Trapezgewinde DIN 103

Gewinde-
Nenndurchmesser
Bolzendurchmesser
mm
Kernlochdurchmesser
Mutter mm
Tr 9 x 2 6,500 7,000
Tr 10 x 2 7,500 8,000
Tr 11 x 3 7,500 8,000
Tr 12 x 3 8,500 9,000
Tr 14 x 3 10,500 11,000
Tr 16 x 4 11,500 12,000
Tr 18 x 4 13,500 14,000
Tr 20 x 4 15,500 16,000
Tr 22 x 5 16,500 17,000
Tr 24 x 5 17,500 19,000
Tr 26 x 5 20,500 21,000
Tr 28 x 5 22,500 23,000
Tr 30 x 6 23,000 24,000
Tr 32 x 6 25,000 26,000
Tr 34 x 6 27,000 28,000
Tr 36 x 6 29,000 30,000
Tr 38 x 7 30,000 31,000
Tr 40 x 7 32,000 33,000
Tr 42 x 7 34,000 35,000
Tr 44 x 7 36,000 37,000
Tr 46 x 8 37,000 38,000
Tr 48 x 8 39,000 40,000
Tr 50 x 8 41,000 42,000
Tr 52 x 8 43,000 44,000
Tr 55 x 9 45,000 46,000
Tr 60 x 9 50,000 51,000
Tr 65 x 10 54,000 55,000
Tr 70 x 10 59,000 60,000
Tr 75 x 10 64,000 65,000
Tr 80 x 10 69,000 70,000
Tr 85 x 12 72,000 73,000
Tr 90 x 12 77,000 78,000
Tr 95 x 12 82,000 83,000
Tr 100 x 12 87,000 88,000
Tr 105 x 12 92,000 93,000
Tr 110 x 12 97,000 98,000
Tr 115 x 14 99,000 101,000
Tr 120 x 14 104,000 106,000
Tr 125 x 14 109,000 111,000
Tr 130 x 14 114,000 116,000
Tr 135 x 14 119,000 121,000
Tr 140 x 14 124,000 126,000
Tr 145 x 14 129,000 131,000
Tr 150 x 16 132,000 134,000
Tr 155 x 16 137,000 139,000
Tr 160 x 16 142,000 144,000
Tr 165 x 16 147,000 149,000
Tr 170 x 16 152,000 154,000
Tr 175 x 16 157,000 159,000
Tr 180 x 18 160,000 162,000
Tr 185 x 18 165,000 167,000
Tr 190 x 18 170,000 172,000
Tr 195 x 18 175,000 177,000
Tr 200 x 18 180,000 182,000
Tr 210 x 20 188,000 190,000
Tr 220 x 20 198,000 200,000
Tr 230 x 20 208,000 210,000
Tr 240 x 22 216,000 218,000
Tr 250 x 22 226,000 228,000
Tr 260 x 22 236,000 238,000
Tr 270 x 24 244,000 246,000
Tr 280 x 24 254,000 256,000
Tr 290 x 24 264,000 266,000
Tr 300 x 24 274,000 276,000

(Quelle: Teich, M. (2000): „Bier, Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland 1800-1914: ein Beitrag zur deutschen Industrialisierungsgeschichte“. Verlag Böhlau, Wien.


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