Kegelsenker sind spezielle Präzisionswerkzeuge für die Metallbearbeitung. Sie ermöglichen das Ansenken und Entgraten von Bohrungen und sind damit unverzichtbar für eine optimale Verbindungstechnik. In diesem Ratgeber erhältst du ausführliche Informationen zur Geometrie, den Materialien, verschiedenen Anwendungstechniken sowie zur Wartung von Kegelsenkern. Hochwertige Senkwerkzeuge findest du in unserem Shop unter www.gewindewerkzeuge.com.
Was ist ein Kegelsenker und wofür wird er eingesetzt?
Zu den wichtigsten Einsatzgebieten gehören:
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Ansenken von Löchern für Senkschrauben: Dies ist eine der häufigsten Anwendungen. Mit einem Kegelsenker kannst du Schraubenköpfe bündig mit der Oberfläche des Werkstücks versenken.
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Entgraten von Bohrungen und scharfen Kanten: Nach dem Bohren entstehen oft Grate oder scharfe Kanten. Ein Kegelsenker entfernt diese sauber und erzeugt eine glatte Oberfläche.
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Optimierung der Oberflächenqualität von Bohrungen: Durch das Ansenken lassen sich Unebenheiten oder Rauheiten beseitigen, wodurch die Oberfläche hochwertiger wird.
Ein Kegelsenker ist ein rotierendes Schneidwerkzeug mit kegelförmigen Schneiden. Er dient vor allem dazu, Bohrungen für Schraubverbindungen vorzubereiten. Das Ziel dabei ist, eine exakt kegelförmige Vertiefung zu erzeugen, sodass Senkschrauben bündig mit der Oberfläche abschließen. Außerdem kommt der Kegelsenker zum Einsatz, um scharfe Kanten nach dem Bohren zu entfernen (Entgraten). Dadurch verbessert sich gleichzeitig die Oberflächenqualität rund um das Bohrloch. Kegelsenker finden in vielen Bereichen Anwendung, zum Beispiel im Maschinenbau, in der Metallverarbeitung, Schreinerei oder im Modellbau.
Arten von Senkwerkzeugen und ihre Anwendung
Kegelsenker
Kegelsenker haben in der Regel drei axial und radial hinterschliffene Schneiden mit einem Senkwinkel von 90 Grad bzw. 120 Grad und werden aus HSS Material gefertigt. Kegelsenker mit einem Winkel von 60 Grad werden zum Entgraten benutzt.
Die Senkwerkzeuge: Flachsenker
Flachsenker mit einem Senkdurchmesser bis fünf Milliemter verfügen über zwei Hauptschneiden, Senkdurchmesser über fünf Millimeter haben drei oder mehr Hauptschneiden. Sie haben einen festen Führungszapfen zum Führen des Werkzeugs in einer
Durchgangsbohrung oder in einer Kernlochbohrung.
Zusammenfassung des Unterschieds:
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Kegelsenker: kegelförmige Senkungen (für Senkkopfschrauben)
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Flachsenker (Zapfensenker): plane, flache Senkungen (für Schrauben mit Zylinderkopf bzw. Innensechskantschrauben)
Je nach Werkstoff und Anwendung stehen unterschiedliche Kegelsenker zur Verfügung.
Die folgende Tabelle gibt eine klare Übersicht der verschiedenen Typen und deren Einsatzgebiete:
Typ (DIN 335) | Senkwinkel | Geeignete Werkstoffe | Einsatzgebiete |
---|---|---|---|
Form C | 90° | Metall, Holz, Kunststoff | Standard-Senkschrauben |
Form D | 120° | Bleche, dünne Materialien | Nietverbindungen, Blecharbeiten |
Form E | 60° | Spezialanwendungen, harte Werkstoffe | Spezialschrauben, Nieten |
Materialauswahl – entscheidend für Effizienz und Standzeit
Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für Langlebigkeit und Leistung:
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HSS (Hochleistungs-Schnellstahl): Eine preisgünstige, vielseitige Lösung, ideal für Metall, Kunststoff und Holz.
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Hartmetall (VHM): Hartmetall punktet durch hohe Härte und lange Lebensdauer. Besonders geeignet für harte Werkstoffe wie Edelstahl oder Titan.
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Beschichtungen (TiN, TiAlN): Beschichtete Kegelsenker bieten deutlich höhere Verschleißfestigkeit und eignen sich ideal für anspruchsvolle Materialien wie Edelstahl oder gehärtete Metalle.
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Drehzahl- und Vorschubrichtwerte
Optimale Ergebnisse hängen stark von der richtigen Drehzahl und dem passenden Vorschub ab:
Material | Drehzahl (U/min) | Vorschub |
Weichholz | 1000 – 1500 | mittel |
Kunststoff | 600 – 1200 | niedrig |
Aluminium | 800 – 1200 | mittel |
Stahl | 300 – 600 | niedrig |
Edelstahl | 150 – 300 | sehr niedrig |
Mit diesen Informationen bist du bestens vorbereitet, um den passenden Kegelsenker für deine Anwendung zu finden und optimale Ergebnisse zu erzielen.
Kegelsenker und Flachsenker – Die richtige Anwendung
Um Schrauben zu versenken, muss man nach dem Bohren eine Senkung anfertigen. Für Senkkopfschrauben benötigt man eine kegelförmige Senkung, für Innensechskantschrauben eine plane Senkung. Dafür werden je nach Schraubenart Kegelsenker oder Flachsenker, auch Zapfensenker genannt, eingesetzt. Kegelsenker haben in der Regel drei axial und radial hinterschliffene Schneiden mit einem Senkwinkel von 90 Grad bzw. 120 Grad und werden aus HSS Material gefertigt. Kegelsenker mit einem Winkel von 60 Grad werden zum Entgraten benutzt.
Schritt-für-Schritt Anwendung eines Kegelsenkers:
1. Loch vorbohren:
Zunächst bohrst du das Kernloch mit dem passenden Nenndurchmesser der Schraube (z. B. 5 mm für eine M6-Schraube). Dieses Loch dient später zur Aufnahme des Schraubenschafts.
2. Wahl des richtigen Senkwinkels:
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90° Kegelsenker: Standardwinkel, der für die meisten Senkkopfschrauben nach DIN-Norm (z.B. DIN 965 oder DIN 7991) verwendet wird.
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120° Kegelsenker: Wird häufig für Bleche, dünne Materialien oder Nietverbindungen verwendet, um den Schraubenkopf flacher zu versenken.
Stelle sicher, dass der Winkel deines Senkers exakt zum Schraubenkopf passt, um eine optimale Auflagefläche zu gewährleisten.
3. Drehzahl wählen:
Die Drehzahl beim Kegelsenken sollte stets eher niedrig sein, um das Risiko von Rattern oder unrunden Senkungen zu minimieren.
Typische Drehzahlen:
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Stahl: ca. 300–500 U/min
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Aluminium/Kunststoff: ca. 500–1000 U/min
Je größer der Senker, desto niedriger die Drehzahl.
4. Kegelsenker ansetzen:
Setze den Kegelsenker exakt zentriert auf das gebohrte Loch. Im Gegensatz zum Flachsenker besitzt der Kegelsenker normalerweise keinen Führungszapfen. Das erfordert von dir mehr Genauigkeit beim Ansetzen, da der Senker ansonsten verlaufen könnte.
5. Gleichmäßigen Druck ausüben:
Beginne mit sanftem, gleichmäßigem Druck. Der Senker sollte gleichmäßig Material abtragen und eine saubere Oberfläche erzeugen. Zu hoher Druck könnte den Senker verkanten lassen, zu geringer Druck könnte hingegen zu Rattern führen.
6. Tiefe der Senkung kontrollieren:
Überprüfe regelmäßig die Tiefe, indem du entweder den Schraubenkopf probeweise einsetzt oder eine Tiefenlehre verwendest. Die Schraube sollte bündig oder minimal versenkt mit der Werkstückoberfläche abschließen.
Tipps zur korrekten Anwendung:
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Senker regelmäßig prüfen:
Scharfe Schneiden sorgen für saubere Ergebnisse. Stumpfe Schneiden führen hingegen zu unsauberen Oberflächen und stärkerer Wärmeentwicklung. -
Kühlmittel einsetzen:
Bei metallischen Werkstoffen (vor allem bei Stahl oder Edelstahl) verbessert der Einsatz von Kühlschmiermittel die Oberflächenqualität und erhöht die Lebensdauer des Werkzeugs. -
Vermeide zu hohe Drehzahlen:
Zu hohe Drehzahlen führen zu Hitze, Senker-Verschleiß und schlechten Ergebnissen (z.B. Gratbildung, unruhige Senkung).
Anwendung eines Flachsenkers (Zapfensenker)
Ein Flachsenker, häufig auch als Zapfensenker bezeichnet, kommt immer dann zum Einsatz, wenn du eine plane, also flache, Senkung benötigst. Das ist typisch bei Schrauben mit zylindrischem Kopf wie beispielsweise Innensechskantschrauben (Zylinderschrauben nach DIN 912) oder Zylinderkopfschrauben, deren Kopf bündig mit der Werkstückoberfläche abschließen oder leicht versenkt sein soll.
Im Unterschied zum Kegelsenker, der kegelförmige Senkungen erzeugt, fertigt der Flachsenker eine gerade, plane Auflagefläche für den Schraubenkopf an. Ein charakteristisches Merkmal des Flachsenkers ist sein Führungszapfen. Dieser Zapfen passt exakt in die zuvor gebohrte Schraubenlochbohrung und sorgt dadurch für eine zentrierte und maßgenaue Senkung.
Schritt-für-Schritt Anwendung:
1. Vorbohren:
Bohre zunächst das Kernloch (das Loch, durch das die Schraube geführt wird) mit dem exakten Nenndurchmesser.
2. Auswahl des Flachsenkers:
Achte darauf, dass der Durchmesser des Führungszapfens exakt zur Bohrung passt. Der Außendurchmesser des Flachsenkers entspricht in der Regel dem Schraubenkopfdurchmesser plus etwas Spielraum, damit der Schraubenkopf sauber hineinpasst.
3. Senken:
Setze den Zapfen des Flachsenkers in das vorhandene Bohrloch ein. Achte darauf, dass die Drehzahl gering eingestellt ist, um ein sauberes Schnittbild und eine gute Oberflächenqualität zu erzielen. Übliche Drehzahlen für Flachsenker aus HSS liegen etwa zwischen 200 und 500 U/min, je nach Material und Durchmesser.
4. Vorschub und Druck:
Übe mäßigen, gleichmäßigen Druck auf den Flachsenker aus, damit die plane Senkung gleichmäßig und sauber wird. Der Zapfen führt das Werkzeug stabil und verhindert, dass es seitlich ausweicht oder „wandert“.
5. Kontrolle der Tiefe:
Prüfe regelmäßig, ob die gewünschte Tiefe bereits erreicht wurde. Hierbei kannst du mit einem Tiefenanschlag oder einer Tiefenlehre arbeiten, um die Senkung exakt auf Maß zu bringen.
Tipps zur richtigen Anwendung:
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Halte die Drehzahl niedrig, um eine glatte und hochwertige Oberfläche zu erhalten.
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Achte stets darauf, dass der Führungszapfen passgenau ist – sonst entsteht Spiel, und die Senkung wird ungenau.
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Verwende gegebenenfalls Kühlschmiermittel, besonders bei Metallbearbeitung, um eine bessere Standzeit und Oberflächengüte zu gewährleisten.
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Weitere InformationenHäufige Probleme und Lösungen beim Einsatz von Kegelsenkern
Beim Einsatz von Kegelsenkern können verschiedene Probleme auftreten, die oft auf eine falsche Handhabung oder nicht optimale Werkzeugauswahl zurückzuführen sind:
- Rattermarken: Entstehen meistens durch zu hohe Drehzahlen oder einen zu hohen Vorschub. Reduzieren Sie die Drehzahl und passen Sie den Vorschub an, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.
- Verkanten: Wird meist durch eine unregelmäßige oder nicht senkrechte Führung des Kegelsenkers verursacht. Achten Sie darauf, den Senker exakt senkrecht zum Werkstück zu führen und gleichmäßigen Druck auszuüben.
- Ungleichmäßige Senktiefe: Ist oft auf zu starken Druck zurückzuführen. Arbeiten Sie mit gleichmäßigem, moderatem Druck und überprüfen Sie regelmäßig die Tiefe der Senkung.
Empfohlenes Zubehör für optimale Ergebnisse
- Kühl- und Schmiermittel: Verbessern Oberflächenqualität und verlängern die Lebensdauer
- Spannsysteme: Erhöhen die Sicherheit und Effizienz der Arbeit
FAQ zu Kegelsenkern
Welchen Kegelsenker für Edelstahl?
Hartmetall-Kegelsenker mit TiAlN-Beschichtung bieten optimale Ergebnisse bei Edelstahl.
Welcher Senkwinkel ist Standard?
Der gängigste Senkwinkel für metrische Schrauben ist 90° (DIN 335 Form C).
Wie oft muss ich Kegelsenker nachschärfen?
Nachschärfen hängt von Material und Nutzungsintensität ab; regelmäßige Kontrolle wird empfohlen.
Die Senktiefe: Wie tief muss ich Senken bei Senkschrauben?
Die richtige Senktiefe hängt von der Art der Senkschraube ab. Dabei gibt es Unterschiede nach den jeweiligen Normen, zum Beispiel Senkschrauben mit Innensechskant nach DIN 7991 oder DIN EN ISO 10642. Damit du genau weißt, wie tief du senken musst, findest du hier im Beitrag die passenden Bohrtabellen inklusive der erforderlichen Senktiefen für die verschiedenen Schraubentypen verlinkt.
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