Gewinde in der Antike 1 – Die archimedische Schraube

Bereits in der Antike gab es Schraub- und Spiralstrukturen, gleichwohl sie nicht mit den modernen Schraubverbindungen oder Gewindewerkzeugen zu vergleichen sind. Als Erfinder der mathematischen Theorie der Wasserspirale, Wasserschnecke oder auch Schneckenpumpe, gilt Archimedes aus Syrakus (287 – 22 v. Chr.). Archimedes war ein griechischer Mathematiker, der während seines Aufenthalts in Ägypten, spiralförmige Konstruktionen zur Bewässerung von Feldern studierte. Deshalb ist diese auch unter dem Namen „Archimedische Schraube“ bekannt. Es gibt Überlieferungen, die darauf deuten, dass lange vor Archimedes Zeit, Wasserschnecken als Hilfsmittel in der Landwirtschaft bekannt waren. Bis heute werden diese in Ägypten am Nil eingesetzt.

 
Archimedische Schraube in Xanten: Wasserspirale, Wasserschnecke, Schneckenpumpe

Funktion der Wasserschraube

Die archimedische Schraube besteht aus einem Rohr, indem eine Mittelachse verbaut ist. Um diese Mittelachse ist wiederum eine Spirale angebracht. Am oberen sowie unteren Ende sind Öffnungen, damit das Wasser ein- bzw. abfließen kann. Durch die Drehung der Schraube wird das Wasser in die Kammern gedrückt und schließlich nach oben befördert. In der Antike wurde die archimedische Schraube aus Holz hergestellt und schließlich mit Pech versiegelt. Eine Bauanleitung findet sich in dem Werk: Zehn Bücher über Architektur (de architectura libri decem) von Marcus Vitruvius Pollio. Der römische Architekt und Ingenieur liefert im Band X Maschinenbau (Machinarum siehe Kap. 6) eine detailreiche Konstruktionsanleitung.

Die archimedische Schraube wurde allerdings nicht nur zur Bewässerung der Felder genutzt, sondern auch zur Entwässerung. Insbesondere die Römer verstanden es, mit mehreren aneinander gereihten archimedischen Schrauben ihre Bergwerke und Minen trocken zulegen. Das ermöglichte die Förderung von Edelmetallen, die unter anderem zur Münzherstellung nötig waren. Ohne diese die Römer keine Eroberungskriege hätten führen können. Gut erhaltene Wasserschrauben der Römer fanden Historiker circa 1883-1884 in südwestlichen Teilen Spaniens.

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