
Gewindeprofil: Der Hinteranschliff beim Gewindebohrer
Formen des Hinterschliffs beim Gewindebohrer
Die Gewindeprofile der Gewindebohrer werden in der Regel nicht rund geschliffen, sondern sie werden mit einem Hinterschliff versehen.
Der Hinterschliff ist ein Freischliff, der sich je nach Ausführung über das gesamte Gewindeprofil erstrecken kann oder mit einer Rundschliff-Fasenbreite eingeleitet wird oder der nur im Flanken – und Kerndurchmesser erfolgt. Der Hinterschliff erleichtert das Freischneiden beim Zerspanungsvorgang, da nicht das gesamte Gewindeprofil am Werkstück reibt, sondern nur die Rundschliffphase. Ein weiterer sogenannter Hinterschliff befindet sich am Gewindebohreranschnitt (Anschnitt-Hinterschliff).
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Die Zähne nach dem Anschnitt dienen Hauptsächlich zur Führung des Werkzeugs. Je mehr von diesen Zähnen im Eingriff sind, desto höher wird die Reibarbeit zwischen Werkstück und Werkzeug. Um die Reibung zu verringern, werden die Zahnflanken zum Ende des Stollens hin verjüngt. Somit ist nur noch der vordere Teil des Zahns voll im Eingriff. Der Zahn gewinnt zusätzlich an Stabilität. Das ganze funktioniert ähnlich wie bei der Säge. Dort sind die Zähne ebenfalls nach vorne hin dicker, um sich selbst frei zu schneiden.
Die Größe des Hinterschliffs ist abhängig von dem vom Werkzeug zu bearbeitenden Werkstoff. Weiche Werkstoffe benötigen einen zylindrischen Hinterschliff, da das Werkzeug sonst nicht ausreichend geführt wird. Bei Werkstoffen mittelfester Legiegrung kann der Hinterschliff klein gehalten werden. Bei harten Werkstoffen brechen die Zähne jedoch aus, wenn der Hinterschliff zu gering gehalten wird. Ein Gewindefreiwinkel ist optimal, wenn sich in ein zuvor geschnittes Loch, ein Gewindebohrer ohne zu klemmen eindrehen lässt.
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Liebe Grüße aus Remscheid
Hartmut Blombach